Ärztereport für Sachsen zeigt alarmierende Zahlen bei Ärzteverteilung

Der erste Ärztereport für Sachsen beschäftigt sich mit der Versorgungslage bei den sächsischen Ärzten. Das Gutachten des Zentralinstituts für kassenärztliche Versorgung zeigt dabei alarmierende Trends bei der regionalen Verteilung und Altersstruktur der Mediziner. Viele praktizierenden Mediziner weisen ein hohes Alter auf oder sind für ein großes Einzugsgebiet zuständig. Damit kann es zukünftig zu Versorgungsengpässen bei Patienten kommen. Welche Gebiete sind besonders gefährdet? Wo liegen die größten Schwachstellen in Sachsen? Welche Lösungsansätze gibt es?

Ärztereport Sachsen liefert Einblicke in die Ärzteversorgung

Die Bevölkerungsstruktur wird sich in Sachsen in den nächsten Jahren immer weiter verändern: Die Menschen werden immer älter und die Zahl der Einwohner sinkt kontinuierlich. Ein Trend, der auch Auswirkungen auf den Ärztebedarf hat. Schließlich werden damit auch andere medizinische Fachbereiche benötigt. Denn mit zunehmendem Alter kämpfen Patienten mit anderen körperlichen Beschwerden als jüngere Jahrgänge. Woher sollen diese Fachmediziner allerdings plötzlich herkommen? Ein Problem, für das es bislang keine Lösung gibt. Mit dem Ausbau der Digitalisierung könnten jedoch Versorgungsengpässe insofern abgefangen werden, dass ein schnellerer und umfassender Austausch zwischen den Fachmedizinern gewährleistet wird.

„Für Gesamtdeutschland ergibt sich vermutlich ein ähnliches Bild wie in Sachsen bei der Versorgungslage. Hier zeigt sich klar: Wir müssen umdenken, um die Schwachstellen abzudecken. Dabei sehe ich besonders in der Digitalisierung eine große Chance“ Istok Kespret Geschäftsführer HMM

Besonders kritisch ist auch der Altersdurchschnitt bei den niedergelassenen Ärzten in Sachsen. Dabei zeigt der Ärztereport, dass in den meisten Gebieten behandelnde Mediziner 59 Jahre oder älter sind.
In nur wenigen Jahren entsteht also ein große Lücke bei der medizinischen Versorgung, die von den restlichen behandelnden Ärzten abgefangen werden muss. Folglich müssen diese mehr Patienten aus einer größeren Region behandeln. Das ist für beide Parteien eine deutlich höhere Belastung. Um Arbeitsschritte zu optimieren und zeiteffizienter zu agieren, ist es deswegen enorm wichtig, die Digitalisierung stärker voranzutreiben. Das schließt natürlich auch den Einsatz von telemedizinischen Anwendungen, einen stärkeren Technikeinsatz und die flächendeckende Anbindung von Ärzten und Ärztenetzen ein. Auch die stärkere Vernetzung und Kooperation unterhalb der Mediziner muss stärker gefördert werden. Nur so kann der Wegfall bei der medizinischen Versorgung ein wenig abgefedert werden.