Apotheker und Krankenkassen – Studie zeigt zerrüttetes Verhältnis

Apotheker und Krankenkassen sind wichtige Eckpfeiler, wenn es um die Gesundheitsversorgung geht. Deswegen ist es wichtig, dass diese beiden Bereiche miteinander harmonieren und sich im Berufsalltag austauschen. Dass die Realität aber häufig anders aussieht, zeigt eine Befragung für den ACAlert, die bei 305 PTA und Apothekern durchgeführt wurde. Das Ergebnis dabei: Apotheker haben kein Vertrauensverhältnis zu Krankenkassen. Eine Kluft, die immer größer zu werden scheint. Welche Gründe gibt es dafür?

Apotheker werden immer skeptischer

Größtmögliches Profitstreben beim Medikamentenverkauf und bestehende Rabattverträge – das sind aus Sicht der Apotheker nur zwei Punkte, die die Medikamentenversorgung aus in den vergangenen Jahren immer stärker verschlechtert haben. Das geht inzwischen soweit, dass mehr als ein Drittel der befragten Personen das Verhältnis zu Krankenkassen als schlecht bis sehr schlecht beschrieb. Ein alarmierendes Ergebnis, welches sich natürlich auch auf den Patienten auswirkt.

„Es ist alarmierend wie zerrüttet tatsächlich die Beziehung zwischen Apothekern und Krankenkassen ist. Ich denke, das liegt zum Teil auch daran, dass ein gegenseitiges Verständnis zwischen beiden Parteien fehlt. Auch die mangelnde Transparenz auf Grund lückenhafter Dokumentation bei der Abrechnung trägt sicher ein Stück dazu bei. Diese Lücke könnte durch die Digitalisierung geschlossen werden, weil Abläufe nachvollziehbarer gestaltet werden können.“ Istok Kespret, Geschäftsführer von HMM Deutschland GmbH.

 

Zentrale Ergebnisse der Befragung:

  • 86,2 Prozent vermuten bei Krankenkassen das Streben nach viel Leistung für wenig Geld
  • 96,4 Prozent sehen einen klaren Trend zum weiteren Ausbau der Rabattverträge
  • 77,4 Prozent sind überzeugt, dass Krankenkassen Patienten steuern wollen
  • 79,3 Prozent fordern eine Kürzung der Margen für Apotheken

Alle Zahlen demonstrieren wie stark die Skepsis gegenüber Krankenkassen bereits ausgeprägt ist. Dabei stellt sich jedoch vor allem die Frage: Wie kann die Entwicklung gestoppt werden? Sicher ist es noch nicht zu spät dafür, allerdings erfordert das viel Arbeit auf beiden Seiten. Dabei müssen Krankenkassen und Apotheker stärker aufeinander zu gehen, um Vorurteile abzubauen. Eine Aufgabe, die sicher nicht leicht wird.