Bitkom-Studie: „Digitalisierung schafft neue Jobs“

Viele Kritiker befürchten bei der fortschreitenden Digitalisierung auch den Wegfall von Arbeitsplätzen. Dass sie mit dieser Ansicht eher falsch liegen, zeigen die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten neuen Bitkom Studie. Unter dem Thema „Neue Arbeit – wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert“ hat der Bitkom Digitalverband Unternehmen aus verschiedenen Bereichen befragt. Ziel war es, herauszufinden, welche strukturellen Veränderungen durch die Digitalisierung im Berufsleben eingetreten sind. Hier hat sich klar gezeigt: Digitalisierung schafft neue Jobs, aber auch die Weiterbildung muss stärker gefördert werden.

„Viele Menschen denken bei Digitalisierung und technischem Fortschritt im Berufsleben an Roboter und automatische Prozesse, die die Menschen sukzessiv bei der Arbeit ersetzen. Dieses Bild ist jedoch falsch wie auch die Studie beweist. Denn durch die Digitalisierung kommt es eher zu einer Verschiebung der Tätigkeitsfelder – manuelle Aufgaben werden zwar ersetzt, dafür kommen aber administrative Bereiche für den Mitarbeiter hinzu,“ erklärt Istok Kespret, HMM Deutschland GmbH.

Bitkom Studie liefert Einblicke in neue Berufsstrukturen

Die Ergebnisse der Bitkom Studie zeigen, dass durch die Digitalisierung Anforderungsprofile und Berufe einen Wandel erfahren. 21 Prozent der befragten Unternehmen waren der Meinung, dass in den vergangenen Jahren auf Grund dieses Wandels neue Jobpositionen bei ihnen geschaffen wurden. Diese Entwicklung ist unaufhaltsam, deswegen wachsen auch Digitalkompetenzen immer stärker in ihrer Bedeutung. Das erkennen auch viele Unternehmen – neun von zehn gaben hier an, dass dieser Bereich zukünftig mindestens genauso wichtig sei wie soziale oder fachliche Qualifikation. Demzufolge werden auch Menschen mit entsprechenden Fähigkeiten immer stärker gefragt sein. Das steht im Gegensatz zur aktuellen Situation im eigenen Unternehmen: Wenn es um die Angestellten geht, waren Unternehmer meist verhaltener. So schätzen die meisten die Qualifikation der Angestellten nur als befriedigend ein. Trotzdem wird dieser Zustand viel zu selten durch Weiterbildungsmaßnahmen geändert. So gaben 62 Prozent der Unternehmen an, keine Fortbildungsprogramme durchzuführen. Dabei benannten sie verschiedene Gründe.

Gründe für die Nichtdurchführung einer Weiterbildungsmaßnahme bei Angestellten:

  • 36 % Angebote kosten zu viel
  • 31 % keine Qualitätseinschätzung möglich
  • 25 % kein Überblick zu verschiedenen Möglichkeiten
  • 24 % Angebote nicht individuell für eigenes Unternehmen
  • 22 % Arbeitskraft des Mitarbeiters wird benötigt
  • 19 % zu große Entfernung zum Weiterbildungsort

Digitalisierung braucht Weiterbildung – auch im Gesundheitswesen

Die fehlende Durchführung von Weiterbildungen in Bezug auf die Digitalisierung sorgt jedoch nicht nur für eine fehlende Qualifikation bei den Angestellten, sondern hemmt letztendlich auch Optimierungsprozesse. Denn auf diese Weise laufen Arbeitsabläufe zu langsam ab oder bleiben auf einem niedrigeren Entwicklungsstand stehen. Gerade in Bereichen des Gesundheitssektors kann das tiefgreifende Folgen haben.