Medikation sicherer gestalten – eHealth

Um die Medikation von Patienten an den neuesten Stand der digitalen Technik anzupassen, wurden im Rahmen des kürzlich verabschiedeten eHealth-Gesetzes die Weichen für den elektronischen Medikationsplan gestellt. So sollen ab Oktober diesen Jahres alle Menschen, die mehr als drei Medikamente täglich zu sich nehmen, Anspruch auf die Nutzung des Medikationsplanes haben. Dadurch wird die Medikation von Patienten sicherer gestaltet und kann besser kontrolliert werden. Für die Erstellung ist der jeweils zuständige Arzt verantwortlich, der zusätzlich den Patienten über seinen Anspruch aufklären muss. Doch auch die Apotheker sind betroffen und werden in die Aktualisierung des Medikationsplans mit einbezogen.

Gesetzlicher Rahmen

Mit der Verabschiedung des eHealth-Gesetzes hat das Bundeskabinett einen Fahrplan für die Einführung einer digitalen Infrastruktur mit höchsten Sicherheitsstandards und nutzbringender Anwendungen geschaffen.

„Mit dem eHealth-Gesetz gehen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft. Dabei stehen Patientennutzen und Datenschutz im Mittelpunkt, denn nur eine sichere digitale Infrastruktur verbessert die Gesundheitsversorgung und stärkt die Selbstbestimmung der Patienten. Für die Versicherten bringt das viele Vorteile mit sich. So sind Ärzte, Kassen und Industrie dazu verpflichtet, die gesetzlichen Vorgaben im Sinne der Patienten zügig umzusetzen“, Istok Kespret Geschäftsführer der HMM Deutschland GmbH.

 

Elektronische Medikation – Ziele

Das Hauptziel besteht darin, Wechselwirkungen von Medikamenten bei Patienten zu vermeiden. Denn noch immer sterben viele Menschen an den Folgen falscher Medikation. In Deutschland sind das jährlich fast 20.000. Eine lückenlose Dokumentation kann nur sichergestellt werden, wenn die Chancen der Digitalisierung vollends genutzt werden. Im Gesetzentwurf für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen ist der Übergang zum elektronischen Medikationsplan klar geregelt. Für die Ärzteschaft bietet es den Vorteil, dass sie sich einen besseren Überblick über die bisher verschriebenen Medikamente des Patienten verschaffen können. Bis 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der elektronischen Gesundheitskarte abrufbar sein.

Elektronische Medikation – Datenschutz

„Datenschutz muss natürlich auch beim elektronischen Medikationsplan gewährleistet sein. Das sind hochsensible Daten, die dementsprechend behandelt werden sollten“, Istok Kespret, Geschäftsführer der HMM Deutschland GmbH.

 

Die Gesellschaft für Telematik (Gematik) ist für den Aufbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland verantwortlich. Ihre Aufgabe besteht darin, den Datenaustausch sicherer zu gestalten und weiter auszubauen. Hier müssen Fristen eingehalten werden, die im Gesetz fest verankert sind, ansonsten drohen Sanktionen. Zurzeit gibt es mehr als 200 unterschiedliche IT-Systeme im Gesundheitswesen. Bis Ende 2017 soll ein neu geschaffenes Interoperabilitätsverzeichnis geschaffen werden, um so die Vernetzung der einzelnen IT-Systeme untereinander zu optimieren.