Neue Studie bestätigt Nutzen von eHealth

Wie überraschend. Leider ist dies nur die halbe Wahrheit

In einer neuen Studie von PwC Strategy und im Auftrag der CompuGroup Medical SE und des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e.V. wird deutlich gemacht, dass im deutschen Gesundheitswesen noch lange nicht alle Chancen von eHealth-Lösungen genutzt werden. Insgesamt belaufe sich das ungenutzte Effizienzpotential auf rund 39 Milliarden Euro.

Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Denn wieder einmal wird das Thema eHealth auf die klassischen Themen reduziert.

„Das Gesundheitssystem besteht nicht nur aus Ärzten und Krankenhäusern. eHealth ist definitiv mehr als Telemedizin und Einsparungen gibt es zuhauf auch außerhalb von Arzneimitteln und Operationen“, so Istok Kespret, Geschäftsführer der HMM Deutschland GmbH.

Das deutsche Gesundheitswesen muss endlich den Willen aufbringen, auf effiziente digitale End-To-End-Lösungen in allen Bereichen des Gesundheitswesens einzusetzen – vor allem im administrativen Bereich zwischen Krankenkassen und den Leistungserbringern. Das betrifft vor allem die Kommunikation aller Akteure untereinander sowie den Austausch von Daten. Diese sind in Echtzeit abrufbar, sofort verfügbar und nicht ortsgebunden. Bedeutet im Umkehrschluss, dass eHealth-Lösungen, werden sie richtig eingesetzt, eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und vor allem effiziente Gesundheitsversorgung fördern. Das kann das Papier, welches – man stelle sich das vor – heute immer noch primäres Medium beim Datenaustausch ist, nie und nimmer leisten!

Dennoch ist die Umstrukturierung und Optimierung administrativer Prozesse im Gesundheitswesen noch umstritten. Dabei sind die Themenfelder ganz vielfältig. Natürlich spielt der Datenschutz eine wichtige Rolle, und es ein sicherer Rahmen für sensible Daten ist eine Selbstverständlichkeit (und nebenbei schon streng gesetzlich reglementiert).

Aber ein Warten auf weitere gesetzliche Rahmenbedingungen zwischen den Akteuren ist völlig überflüssig. Es geht um den Datenaustausch zwischen professionellen Akteuren ohne medizinischen Bezug. Hier gibt es vorhandene erprobte Technologien, die Entscheidungsprozesse in Echtzeit ermöglichen – zu einem Bruchteil der Kosten und mit einem unerreicht hohen Grad an Qualität und Effizienz! Diese Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung und den technischen Fortschritt ergeben, bewirken für alle Beteiligten des Gesundheitswesens einen großen Nutzen.