Pflegestärkungsgesetz: Fluch oder Segen?

Seit 1. Januar gilt das neue Pflegestärkungsgesetz. Was ist dabei aber neu für Pfleger, Angehörige und Betroffene? Bringt das Gesetz echte Verbesserungen?

Pflege heute stellt eine Herausforderung dar

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt stetig. Gleichzeitig mangelt es an Pflegepersonal. Als eine maßgebliche Herausforderung unserer Zeit kommt der Pflegebranche somit eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu.
 

„Das Pflegestärkungsgesetz bringt Erleichterungen für alle Beteiligten. Neben der Unterstützung durch Technologien und Software-Lösungen, welche helfen können die Pflege effizienter zu gestalten, ist das neue Gesetz also ein wichtiger Schritt, um die anstehenden Herausforderungen in der Pflege zu bewältigen“, so Istok Kespret, Geschäftsführer der HMM Deutschland.

 

Pflegestärkungsgesetz II stellt die Weichen neu

Fünf neue Pflegegrade werden die bisherigen drei Pflegestufen ersetzen. Damit stellt das ab 1. Januar 2017 wirksame Pflegestärkungsgesetz (PSG II) die Weichen für einen grundlegend neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff. In Zukunft erhalten alle Betroffenen dabei gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung – unabhängig davon, ob sie körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen mitbringen. Die Betrachtung von rein körperlichen Einschränkungen wurde somit um den Einbezug von beispielsweise dementiellen Erkrankungen ergänzt. Das ist nicht nur für die Betroffenen von Bedeutung, sondern insbesondere auch für die Angehörigen.

Zeit für Pflege – statt Pflegedokumentation

Dass das neue Gesetz eine effizientere Pflegedokumentation vorsieht, kommt allen Beteiligten zugute. Denn Zeit, die gespart wird, kann in die eigentliche Pflege eingebracht werden. Personalkürzungen als Folge von Zeiteinsparungen durch eine schlankere Pflegedokumentation untersagt das PSG II dabei explizit.

Effizienzsteigerung auch durch Software-Lösungen

Die hohe Belastung des Pflegepersonals verlangt nach eben solchen Lösungen: Mehr Qualität in der Pflege durch mehr Effizienz in den Abläufen und Prozessen. Dies wird mit dem PSG II beabsichtigt. Eben diese Effizienz in Abläufen und Prozessen kann dabei jedoch auch durch technische Unterstützung erzielt werden. Softwareoptimierung ist damit das nächste wichtige Thema – welches neben der erfolgten Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen nun auf der Agenda aller Beteiligten stehen sollte.