Big Data: Herausforderung im Gesundheitswesen

Der Begriff Big Data spielt mittlerweile auch für das Gesundheitswesen eine entscheidende Rolle. Dabei geht es um das Sammeln und Auswerten von großen Datenmengen. Schon mehr als Dreiviertel der Unternehmen in Deutschland geben an, dass die Datenanalyse für die Wertschöpfung wichtig ist.

Big Data birgt ein enorm großes Potenzial für das Gesundheitssystem. Die Herausforderung besteht darin, die gesammelten heterogenen Daten zu analysieren und sie im Rahmen der technischen Möglichkeiten so zu nutzen, dass die medizinische Versorgung für den Patienten optimiert werden kann. Weltweit verdoppelt sich die gesammelte Datenmenge jährlich.

Vorteile von Big Data

Vor allem Patienten könnten von Big Data, wenn richtig angewendet, profitieren. Beispiele hierfür:

  • Vitale Werte, wie Puls, Blutdruck etc. messen und in Behandlung einfließen lassen
  • Drahtlose Digitalübertragung und Monitoring von Vitalparametern in Echtzeit
  • Höhere Therapiequalität und eine präzisere Diagnostik

Das alles ermöglicht dem Patienten ein besseres Krankheitsverständnis und sorgt für mehr Lebensqualität. Ziel ist es, Muster und Abhängigkeiten zu finden, die bisher noch nicht aufgefallen sind. Dafür müssen jedoch die geeigneten Rahmenbedingungen geschaffen werden. Optionale Aufgabe von Big Data ist es, durch die genaue Analyse von Daten, Kosten für Behandlungen zu senken, die Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern zu verkürzen oder Abrechnungsbetrug gegenüber Krankenkassen zu bekämpfen.

Chancen durch Analyse von Daten

Die Daten werden über verschiedene Kanäle, wie soziale Netzwerke, mobile Apps oder Online-Plattformen, gesammelt. Durch diesen Trend werden neue Chancen im Bereich Diagnostik, Therapie und Forschung geschaffen. Somit wird in Big Data Anwendungen große Hoffnung gesetzt, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, um so eine Entlastung des Gesundheitssystems herzustellen.

„In der Diskussion um Big Data spielt selbstverständlich der Datenschutz
eine wichtige Rolle. In Deutschland ist jedoch klar geregelt, welche
Daten wofür genutzt werden dürfen – damit wird dem Datenmissbrauch
entgegengesteuert. Besonders unter den Ärzten verhält sich die Euphorie
gegenüber stärkerer digitaler Vernetzung und dem Austausch von Daten
allerdings noch gering, wohingegen Kostenträger wie Krankenkassen auf
eine schnelle Verbreitung plädieren“, so Istok Kespret, Geschäftsführer der HMM Deutschland GmbH.