Keine Schnellschüsse in der Pflege
Die Arbeitsbedingungen im Pflegesektor sind schlecht, es droht akuter Personalmangel. Im Rahmen eines Sofortprogramm will Gesundheitsminister Spahn weitere 13.000 Stellen in der Pflege schaffen. Soweit, so gut. Doch es bleiben viele Fragen offen, und bei näherer Betrachtung zeigen sich einige Lücken in Spahns Sofortprogramm: Wer soll’s zahlen? Hier werden die Krankenkassen in die Pflicht genommen. Und 13.000 Stellen sind ein guter Anfang, aber angesichts der verheerenden Situation in der Pflege ein Tropfen auf den heißen Stein.
Neben Lösungsideen im Schnellschussverfahren gilt es daher, langfristige sinnvolle Lösungen zu finden, die allen Seiten Mehrwerte bringen und nicht nur einseitig die Kassen in die Pflicht nehmen.
Digitale Konzepte für effizientere und das Personal entlastende Abläufe in der Pflege, weniger bürokratischer Aufwand, einfachere und schnelle Abwicklung zwischen Pflegediensten und Krankenkassen: das sind die Lösungen der Zukunft. Dadurch werden die Pflegekräfte entlastet und können ihre Arbeitskraft stärker dem Patienten selber widmen, statt in Papierkram zu ersticken.
Hier müssen Reformen der Pflege und organisatorische sowie technische Umstrukturierungen Hand in Hand gehen, um am Ende demjenigen zu nützen, der es am meisten braucht: dem pflegebedürftigen Menschen.