Mit neuen Abrechnungsmodellen gegen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen

„Scheinrechnungen, gefälschte Nachweise, die Abrechnung nicht erbrachter Pflegeleistungen und Falschaussagen gegenüber dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung haben in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Dies offenbart einmal mehr, wie intransparent die Abrechnungsprozesse mittels Papierkommunikation im Gesundheitswesen sind. Würden sie automatisiert und digitalisiert werden, könnten korrupte Strukturen aufgebrochen und medizinische Wertschöpfungsketten optimiert werden“, sagt Istok Kespret, HMM Deutschland GmbH.

Zwar haben Kassen wie die KKH 2016 eine Stabsstelle eingerichtet, die sich ausschließlich mit der Bekämpfung von Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen befasst. Eine Eindämmung des Problems ist bislang jedoch nicht in Sicht. Im deutschen Gesundheitswesen wird weiter im großen Stil betrogen – und den Sozialversicherungen entstehen Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Euro.

Allein die KKH vermeldete, dass ihr durch gefälschte Abrechnungen und andere Betrügereien im Jahr 2016 ein Gesamtschaden von 1,8 Millionen Euro entstanden sei. Insgesamt 810 Fälle brachte ein Ermittlerteam der Krankenkasse ans Licht, in 47 Fällen wurde Strafanzeige gestellt.

Diese Zahlen zeigen: Eine Arbeitsgruppe kann keine korrupte Strukturen und Abrechnungsfehler eindämmen. Denn Abrechnungssysteme, die allein auf dem Medium Papier stattfinden, sind immer fehleranfällig – ob gewollt oder nicht. Die logische Konsequenz ist daher: Weg mit dem Papier!

Digitale Lösungen für medizinische Abrechnungen

Was wir brauchen, sind einheitliche Lösungen, an die sich alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen halten: Digitale Gesundheitsakten helfen, Doppelbehandlungen zu vermeiden und Fehldiagnosen auszuschließen. Versicherte bekommen Einblick in Medikationspläne und Therapien und die Wissenschaft profitiert von gebündelten anonymisierten Daten, die an die Forschung zurückgespielt werden könnten. Hinzu kommt die Entlastung der Ärzte und Krankenkassen, die auf ein zuverlässiges System zurückgreifen und Zeit sparen – die sie wiederum in den Patienten investieren können.

„Es gibt längst clevere Softwarelösungen, die eine größtmögliche Transparenz, Dokumentation und Nachprüfbarkeit garantieren – und selbstverständlich auch alle Datenschutzanforderungen berücksichtigen“, sagt Istok Kespret, HMM Deutschland GmbH. „Kriminelle Handlungen von Betrügern werden damit zwar nicht komplett ausgeschlossen, die Hürden werden aber zumindest enorm erhöht.“