Dokumentation auf dem Papierweg – Gesundheitswesen verschenkt Chancen

Auch wenn langfristig eine komplette Digitalisierung im Gesundheitswesen angestrebt wird, aktuell überwiegt immer noch die Dokumentation auf dem Papierweg. Auf diese Weise laufen jedoch viele Prozesse zu zeitintensiv und ineffizient. Das bedeutet natürlich viele verschenkte Chancen, die auch auf Kosten der Patienten laufen. Welche Nachteile erleben wir damit noch für das deutsche Gesundheitssystem? Können wir noch länger warten?

Viele Praxen führen immer noch einen hohen Anteil ihrer Dokumentation auf dem Papierweg durch. Wenn das nicht der Fall ist, fehlt aber immer noch häufig die Interoperabilität. Dadurch wird der optimale Austausch mit dem Patienten, anderen Kollegen oder den Krankenkassen jedoch stark ausgebremst. In Deutschland muss aus meiner Sicht ein stärkeres Umdenken stattfinden, damit nicht weiterhin großes Potenzial vergeudet wird.“ Istok Kespret, HMM Deutschland.

 

Dokumentation in der Gesundheitsbranche birgt viele Risiken

Umständliche Dokumentationswege sind besonders in Arztpraxen auch heute noch häufig der Fall. Dabei werden die Patientenakten meist lokal archiviert, so dass eine Einsicht der Befunde und Behandlungsstände nicht ohne weiteres von außen erfolgen kann. Auf den ersten Blick scheint der Datenschutz auf diese Weise zwar gewährleistet zu sein. Aber das täuscht. Denn oftmals sind die Akten nur einmal vorhanden. Was passiert aber bei Einbruch oder höheren Mächten wie einem Brand? Alle Dokumente sind dann zerstört und können meist nicht wiederhergestellt werden. Die Patienteninformationen sind damit für immer verloren. Ein Horrorszenario für jeden Arzt und Kranken. Mit einer digitalen Vernetzung werden solche Daten so gesichert, dass ein Verlust nahezu unmöglich ist. Des Weiteren dürfen Ärzte bei einer lokalen Dokumentation nicht vergessen, dass diese auch lückenhaft erfolgen kann. Zumindest wenn der Patient zwei behandelnde Fachärzte hat, ist ein fehlerfreier Austausch zwischen beiden Parteien mit großem Aufwand verbunden. Entweder werden wichtige Behandlungsabschnitte nicht weitergeleitet oder können nur kompliziert über einen Arztbrief ausgetauscht werden. Ein schneller Informationsfluss sieht definitiv anders aus!

Digitalisierung muss stärker vorangetrieben werden

Natürlich werden viele Kapazitäten bereits in den digitalen Fortschritt gesteckt, dennoch muss der Ausbau intensiver erfolgen. Welche Vorbilder sich das deutsche Gesundheitssystem in gewissen Punkten nehmen sollte, zeigt das folgende Interview mit Istok Kespret: