Medizintechnik: Deutsche Produkte gefragt im Ausland

Gute Nachrichten für die deutsche Gesundheitswirtschaft: Auch die Herbstprognose des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) verspricht gute Absatzzahlen in der Medizintechnik. Dabei sind die Produkte besonders im Ausland beliebt. Was bedeutet das für die Wirtschaft? Kann so auch die Digitalisierung vorangetrieben werden?

Medizintechnik stärker im Export als im Import

Die Branche kann bislang positiv auf das Wirtschaftsjahr 2016 zurückblicken. Das ergab die aktuelle Herbstumfrage des BVMeds, um entsprechende Branchenentwicklungen zu erkennen. In diesem Zusammenhang wurden 80 internationale Unternehmen zu ihren Geschäftsständen befragt. Im Vergleich zum Vorjahr erzielte die Medizintechnik beim Export einen Gewinn von 5,9 Prozent. Dabei wurden Gewinne in Milliardenhöhe erreicht. Ein wenig verhaltener war die Entwicklung im Inland, hier betrug das Wachstum vier Prozent. Mit diesen Ergebnissen können Branchenmitglieder dennoch zuversichtlich in die Zukunft blicken.

„Auch wenn das Wachstum im Vergleich zum letzten Jahr ein wenig rückläufig war, ist die Medizintechnik immer noch ein treibender Zweig in der Gesundheitswirtschaft. Gerade Gesundheits-Apps und elektronische Beschaffungsmaßnahmen sind dabei Kernthemen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch diese Bereiche spielen für den digitalen Fortschritt im Gesundheitswesen eine große Rolle. Allerdings sind wir Deutschen immer noch zu zögerlich bei der Nutzung fortschrittlicher Technologien. Hier wünsche ich mir mehr Mut von Entscheidern der Branche“, erklärt Istok Kespret, Geschäftsführer von HMM Deutschland GmbH.

Aber auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt spielt die Medizintechnik weiterhin eine tragende Rolle. Sie gilt als „treibender Motor“ in diesem Bereich. So gaben 66 Prozent der befragten Unternehmen an, in diesem Bereich neue Stellen geschaffen zu haben. Besonders im Zuge einer stärkeren Digitalisierung werden weitere Veränderungen und Chancen im Arbeitsmarkt erwartet. Diese Prognosen decken sich mit der kürzlich veröffentlichten Bitkom-Studie.