Pharmabranche profitiert langfristig von Digitalisierung

Auch in der Gesundheitsindustrie werden immer mehr Daten erhoben und gespeichert, das nutzt besonders die Pharmabranche. Ein Prozess, der häufig kritisch beäugt wird. Dabei birgt er für zukünftige Patienten auch ein großes Potenzial. Auf welche Weise? Welche Wege müssen dabei gegangen werden?

Pharmabranche benötigt Gesundheitsdaten für Forschungserfolge

Angefangen bei Blutwerten, über Krankenständen bis hin zu eingenommenen Medikamenten – all diese Informationen sind hilfreich für den Entwicklungsprozess neuer Medikamente. Denn die Statistiken liefern gleichzeitig Aufschlüsse darüber, womit Behandlungserfolge erzielt werden konnten und welches Medikament keine oder negative Wirkungen hervorgerufen hat. Dieser Prozess erfordert jede Menge Geduld, aber besonders die Erhebung aktuellster Zahlen ist enorm wichtig für Pharmaunternehmen. Nur so können Forscher herausfinden, wie bestimmte Krankheiten therapiert werden können.

„Die Erforschung lebensbedrohlicher Krankheiten wie Krebs ist ein Aufgabenfeld, bei dem die Pharmaindustrie noch am Anfang steht. Dabei steckt in der Datenerfassung im Zuge der Digitalisierung eine große Chance, um wichtige Informationen zu sammeln. Gleichzeitig sind in diesem Zusammenhang aber größte Sicherheitsprozesse notwendig, um einem Datenmissbrauch vorzubeugen,“ erklärt Istok Kespret, Geschäftsführer HMM Deutschland GmbH.

Eine optimale Gesundheitsversorgung und die bestmögliche Versorgung im Krankheitsfall, das sind idealerweise die Ziele der forschenden Pharmaunternehmen. Denn die Entwicklung von neuen Medikamenten ist ein laufender Prozess, bei dem sich die Firmen nur auf die vorliegenden Informationen verlassen können. Dieses Thema wird bislang in Deutschland mit großer Vorsicht behandelt, weil der Datenschutz an oberster Stelle steht. Auch wenn dies natürlich ein wichtiger Faktor ist, zeigen Länder wie Skandinavien und die USA, dass es auch anders funktioniert. Beide Staaten sammeln wertvolle Informationen über die Gesundheitszustände, um sie sich in der Forschung zunutze zu machen. Die meisten Werte werden dabei sogar über die Landesgrenzen hinaus verwendet.

Was bedeutet das aber konkret für den Patienten? Um ein umfassendes Krankheitsbild zu erhalten und die Wirkung von Medikamenten zu erhöhen, benötigt die Pharmabranche ein Datennetzwerk. So kann der Optimierungsprozess ständig vorangetrieben werden. Im Idealfall bedeutet dies die Heilung bestimmter Krankheiten oder zumindest eine Erhöhung der Lebensqualität zum Beispiel bei Krebspatienten. So kann auch die Lebenserwartung erhöht werden. Auf diese Weise ist die Datenerhebung im Zuge der Digitalisierung ein hilfreiches Instrument für die Pharmabranche.